Roadbook
80 Seiten voller Informationen zu den Wertungsprüfungen, vor allem aber Fahrtanweisungen zum Auffinden der richtigen Strecke: Das Bordbuch (neudeutsch: Roadbook) war für 23 Teams bei der 2. OSCO-Steinwald-Classic-Tour ständiger Begleiter.
In diesem wiesen Roadbook-Zeichen (so genannte "Chinesen"), Pfeil-, Linien- oder Punktskizzen den mehr oder weniger versierten Beifahrer(innen) den Weg durch die Schönheit des Steinwaldes und der nördlichen Oberpfalz - gut, ein Teil der Fahrt führte auch durch den oberfränkischen Landkreis Bayreuth.
Strecke
Gestartet wurde um 10.31 Uhr im historischen Markt Waldeck. Die abwechslungsreiche und fast 150 Kilometer lange Route führte auf wenig befahrenen Nebenstraßen über Kulmain, Immenreuth, Kirchenpingarten, Seybothenreuth und Speichersdorf nach Kötzersdorf bei Kemnath, wo eine einstündige Mittagspause eingelegt wurde. Am Nachmittag passierten die Fahrzeuge dann Oberbibrach, Pressath, Trabitz, Kemnath und noch einmal Kulmain, bevor sie wieder das Ziel in Waldeck ansteuern konnten. Der wichtigste Zwischenstopp befand sich im beschaulichen Riggau: Dort wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer kleinen Stärkung und einer Erfrischung versorgt.
Überwacht wurde die korrekte Einhaltung der Strecke durch 33 rechts der Straße aufgestellte Kontrollschilder, die von den Teams in der richtigen Reihenfolge auf der Bordkarte notiert werden sollten.
Prüfungen
Zu den Orientierungsaufgaben kamen vier "klassische" Oldtimer-Wertungsprüfungen aus dem Aufgaben-Kanon des ADAC Nordbayern: Das möglichst exakte Einhalten eines Seitenabstandes von 25 Zentimetern zu einem ADAC-gelben Balken, das Zurücklegen einer Fahrtstrecke von genau 90 Zentimetern, das Passieren einer Geschwindigkeitskontrolle mit 15 Stundenkilometern und das mittige Einparken zwischen zwei rund 7,50 Metern auseinanderstehenden Stahlpfosten.
Überwacht und vermessen wurde das durch möglichst wenig Personal - vorwiegend junge Damen, die mit einer Ausnahme sonst nichts mit Motorsport zu tun haben.
Unterstützung
Total unkompliziert war die Genehmigung der Fahrt durch die Landratsämter in Tirschenreuth, Bayreuth und Neustadt an der Waldnaab. Die Stadt Kemnath stellte Präsente zur Verfügung und gewährt zudem eine finanzielle Förderung im Rahmen ihres BürgerBudgets. Hilfe bei der Durchführung der Wertungsprüfungen gab's zudem vom Heimat- und Kulturverein Waldeck - vielen Dank!
Ergebnis
Mit lediglich 9,5 Strafpunkten sicherte sich das Team Reinhard Jakob/Ulrich Hofmann vom MSC Münchberg/MSC Helmbrechts im ältesten Fahrzeug, dem 1960 gebauten britischen Sunbeam Rapier, den Gesamtsieg – für ein fehlendes Kontrollschild wären alleine zehn Zähler notiert worden. Natürlich war das gleichbedeutend mit dem Sieg in der Klasse F (Fahrzeuge bis Baujahr 1970).
Einen Strafpunkt mehr sammelten Horst Strößenreuther und Erich Denzler vom MSC Presseck, die mit ihrem BMW Alpina B 6 die am meisten gefragte Klasse G (Baujahr bis 1994) für sich entschieden. Zwei langjährige OSCO-Piloten folgten in der Klassenwertung dahinter: Christian Gebelein/Markus Hölzel (AMSC Bindlach, Opel Kadett C Coupé) und Günter Hartmann/Gabi Eibl (Ottensoos, Mercedes-Benz 230)...obwohl der Günter ja meint, dass "des vo der Bladsierung her kaa Rolln schpillt".
Auf dem dritten Gesamtrang landete das beste Youngtimer-Team (Baujahr bis 2004): Michael Böhner und Andreas Heißinger vom MSC Gefrees verzeichneten mit ihrem Mini Cooper 14,5 Zähler.
Siegerehrung
Natürlich ist es ein langer Tag für alle Beteiligten - aber wir wollen ja auch am Nachmittag keine Spazierfahrt anbieten...und schneller schaffen wir die Auswertung nicht. Immerhin ging die Siegerehrung eine Viertelstunde früher als geplant im Gasthof "Goldener Engel" in Waldeck über die Bühne. Neben Pokalen gab's für jedes Team zwei Fläschchen Stonewood-Whisky - universal einsetzbar: Zum Feiern, zur Bewältigung von Frust oder notfalls auch zur Fahrzeugreinigung.
An 2025 (wir planen mit dem 16. August) haben wir natürlich auch gedacht: Diejenigen, die am wenigstens mit "90 Zentimeter vorwärts fahren" anfangen konnten, haben jetzt zwölf Monate Zeit, mit dem offiziellen OSCO-Meterstab zu üben.
Presse und TV
Berichte über regionalen Motorsport in der Tagespresse unterzubringen, ist nicht immer leicht. Bei der 2. OSCO-Steinwald-Classic-Tour können wir uns nicht beschweren - der "Neue Tag" und das Internet-Angebot "OberpfalzEcho" haben umfangreich informiert.
Dank "OberpfalzTV" haben wir es sogar ins Fernsehen geschafft - und sind mit dem Beitrag sehr zufrieden. Klick aufs Bild genügt.
Bilder haben wir leider nicht sehr viele - vielleicht engagieren wir für 2025 einen Fotografen. Oder eine Fotografin. Oder Fotografierende.
